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Lieder eines armen Mädchens

Benannt nach dem Liederzyklus "LIEDER EINES ARMEN MÄDCHENS", den Friedrich Hollaender in den 20ern für seine erste Frau, die Berliner Diseuse Blandine Ebinger, komponierte, beleuchtet dieser etwas andere Liederabend das Schicksal einer fiktiven Sängerin aus den 20er Jahren:
Erfolgreich auf den Kabarett-Bühnen ihres Landes zwingt sie das Erstarken der Nationalsozialisten Ende der 30er Jahre zur Flucht. Über Paris (dem „Nest der Vertriebenen“) gelingt ihr schließlich die Ausreise in die USA.
Ein neuer Kontinent, ein neues Leben, der Versuch Fuß zu fassen – künstlerisch wie menschlich.
„Ich bin ein Eilbrief ins Ausland. Wir zerfallen in lauter Einzelteile. Irgendwo am Weg haben wir Eltern liegen lassen, Kleidungsstücke, Nagelfeilen, Freunde. Heimat, dass ich nicht lache“
Der Abend wird getragen von musikalischen Nummern vertriebener Komponisten, die später in Amerika großartige Karrieren machten: Friedrich Hollaender, Hanns Eisler, Kurt Weill, Hermann Leopoldi, neu arrangiert für diese ungewöhnliche Instrumentalisierung von Gerrit Wunder.

Die Liedtexte stammen von Größen wie Bertold Brecht, Georg Kaiser, Robert Liebman u.a.
„Wenn ich mir was wünschen dürft“ singt da die Diseuse, glänzt als „Die Hungerkünstlerin“, interpretiert „The Saga of Jenny“ und hat „Drei Wünsche“.
Dazwischen entführen uns Texte aus Friedrich Hollaenders Biographie „Von Kopf bis Fuß“ in die Zeit zwischen den Weltkriegen, erzählen mit Humor und schlichter Eindrücklichkeit die Geschichte eines heimatlosen Künstlerdaseins.

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