Hymnen. Sakrosankte Identifikationssymbole jeweiliger Bevölkerungen oder aus der Zeit gefallener, pathetischer Schwulst? Wo sie wirklich anzusiedeln sind, welch problematische Schöpfer etliche von ihnen haben und wie damit von offizieller Seite umgegangen wird, untersucht ein von Christoph Janacs, Ludwig Laher und Gerhard Ruiss herausgegebenes Buch.
Österreich nennt acht Landes- und eine Bundeshymne sein Eigen. Fünf davon wurden von engagierten NS-Parteigängern und/oder radikalen Antisemiten komponiert oder getextet. Zwei weitere – vor dem Untergang der Monarchie verfasst, aber erst danach zu Hymnenehren gelangt – erheben territoriale Ansprüche auf längst verlorene Gebiete. Die Bundeshymne, jüngst im Hinblick auf ausgewogenere Geschlechterrepräsentanz angetastet, lässt uns jetzt jubeln. Aber nicht, weil die Neufassung so gut gelungen wäre.
Begleiten Sie die Autoren auf einer kurzweiligen, spannenden Reise durch die Hymnenlandschaft Österreichs voller Abgründe und Flachstellen.
Ludwig Laher ist Autor und literarischer Übersetzungen. Seine zeitgeschichtlichen Prosabücher „Herzfleischentartung“, „Bitter“ und „Schauplatzwunden“ spielen über weite Strecken im Bezirk Braunau.
Gerhard Ruiss ist Autor, Musiker und Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren. Mit Ludwig Laher koordinierte er die Hymneninitiative der IG Autorinnen Autoren, aus der das Buch „O du mein Österreich - (k)eine Lobeshymne“ hervorging.